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Website des Familienverbands der Grafen Finck von Finckenstein

Schloss Finckenstein, Ostpreussen

Schlossgut Alt-Madlitz, Brandenburg

          Familiengeschichte 

 

 

 

 

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Unsere Geschichte 

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Die Familie Finck von Finckenstein zählt zu den traditionsreichsten Adels-geschlechtern Ostpreußens. Ihre Ursprünge lassen sich bis in das 13. und 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Spuren führen nach Tirol und Kärnten bis nach Böhmen. Dort wird der Name „Finck von Finckenstein“ im Jahre 1571 zum ersten Mal dokumentiert. 

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Der Ursprung  der Finckensteins ist historisch nicht eindeutig belegt. Erstmals taucht das Geschlecht 1451 mit Michael Fincke auf, der 1474 als 'Finck von Roggenhausen' genannt wird, nachdem er das Gut Roggenhausen im Kreis Neidenburg erworben hatte. Über seine Herkunft wird viel spekuliert. Wahrscheinlich stammen die Fincks aus den ostpreußischen Ländern, denn in dieser Region traten zahlreiche Adelsfamilien mit Vogelnamen wie Birkhahn, Rabe oder Nachtigall auf.

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Der Aufstieg der Familie begann im 16. Jahrhundert, als ihr Besitz im ost-preußischen Raum erweitert wurde. 1572 erwarb Felix Finck die Herrschaft Gilgenburg, die fortan als bedeutender Familiensitz diente. Im 17. Jahrhundert erwarb Ernst Finck von Finckenstein bei Deutsch-Eylau Schloss Schönberg.
 

Im 18. und 19. Jahrhundert erlebte die Familie ihre Blütezeit:  Die Grafen Finck von Finckenstein stellten zahlreiche Offiziere, Diplomaten und Minister, die maßgeblich an der preußischen Politik und Verwaltung mitwirkten

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Die Ernennung zum Reichsgrafen erfolgte 1710 durch Kaiser Joseph I., aufgrund der Verdienste des Feldmarschalls Albrecht Konrad im Spanischen Erbfolgekrieg. Es war eine der letzten kaiserlichen Adelserhebungen. 

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Vier Generationen Finckenstein dienten dem preußischen Hof:

Albrecht Konrad (1660–1735), der Generalfeldmarschall, wurde mit dem Schwarzen Adlerorden ausgezeichnet und errichtete damals Schloss Finckenstein in Ostpreussen. Er wurde Erzieher Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs des Großen.

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Seine Gemahlin Susanna Magdalene v. Hoff, schenkte ihm neun Kinder, von denen sechs überlebten.

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Sein Sohn Karl Wilhelm war Minister unter Friedrich II., ein erfolgreicher Diplomat.

Dessen Sohn, der Regierungspräsident, Friedrich  Ludwig Karl, zog sich nach den juristischen Verwicklungen des Müller-Arnold-Prozesses aufs Land nach Brandenburg zurück und widmete sich der Kultur. 

Vor allem zur Kultur trug die Familie Finckenstein immer wieder bei. Die Förderung der Literatur, der Musik  und der Kunst in der Romantik und die Gestaltung bedeutender Parkanlagen waren dabei von zentraler Bedeutung. Tieck und Schlegel,  Rahel Levine (später Varnhagen ), der Architekt Genelli  und viele andere waren Gäste im Hause der Finckensteins.

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Im 19. Jahrhundert verlagerte sich die Familie dann auf Gutsgeschäfte, Modernisierung der Landwirtschaft und lokale Politik. Damit  leisteten die Grafen Finckenstein einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung Ostpreußens. 

Die Weltkriege zerstörten die über Jahrhunderte gewachsene Ordnung. Schloss Finckenstein brannte nieder und 1945 wurde die Familie – wie viele andere – enteignet und vertrieben. Ein Teil konnte rechtzeitig fliehen und sich im Westen ein neues Leben aufbauen. 


Die Erinnerung an den preußischen Staat und seine Werte wirkte jedoch weiter.

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Bedeutende Persönlichkeiten

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Der Feldmarschall, Albrecht Konrad, 1660 -1735

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“Er war einer der seltenen Männer, vor deren Tugend die böse Nachreden zurückweicht, von stiller Arbeitsamkeit, ein guter Wirt und prächtiger Bauherr, christlich-fromm und vor allem tapfer.“ (Leopold von Ranke, Historiker)

 

Albrecht Konrad, der Stammvater der brandenburgschen Linie der Familie, wurde schon sehr früh zum Waisen, und wuchs daher in Gilgenburg bei Ernst Finck von Finckenstein auf. Später war er im Heer Wilhelms III. von Oranien, bewährte sich in den spanischen Erbfolgekriegen im Westen und später in den kriegerischen Auseinandersetzungen um die Macht Schwedens im Osten. In diese Kriege war Brandenburg-Preußen durch seine geographische Lage hineingezogen worden. 

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Der Feldmarschall  kämpfte in zahlreichen Schlachten in Holland, Frankreich und Katalonien. Immer wieder erzielte er mit seiner defensiven und klugen Taktik große militärische Erfolge für Preußen. Er führte die Truppen von Prinz Eugen vom Niederrhein bis zur Donau und trug in der Schlacht bei Höchstädt entscheidend zum Sieg des kaiserlichen Heers gegen die Franzosen und die verbündeten Bayern bei. Der Feldmarschall errang lebenslang große Anerkennung , viel Lob und zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den schwarzen Adlerorden, die höchste Auszeichnung Preußens.

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1700 richtete das preußische Königspaar auf dem Schloss zu Berlin für ihn die Hochzeit mit Susanna Magdalena von Hoff aus.

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1704 wurde Albrecht Konrad Finck von Finckenstein dann nach Berlin gerufen und zum Oberhofmeister und Erzieher des Kronprinzen Friedrich Wilhelm ernannt. Er begleitete den jähzornigen und mißtrauischen Prinzen auf Reisen, und es gelang seiner geraden, religiös-ernsten und charaktervollen, dabei feingebildeten und gewandten Persönlichkeit, eine unangreifbare Stellung am intrigenreichen Hofe einzunehmen und sein völliges Vertrauen zu erringen. 

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1710 erhielt Albrecht Konrad nach dem Sieg von Malplaquet auf Vorschlag Prinz Eugens vom Kaiser das Reichsgrafendiplom. 

Dem Gute Habersdorf, wo er 1716-20 ein großes Schloß und eine Kirche in strengem Barock errichtete, gab der König den Namen Finckenstein.

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1718 wurde der Feldmarschall dann auch zum Erzieher des neuen Kronprinzen Friedrich, Friedrich Wilhelms 6jährigem Sohn ernannt Albrecht Konrad erzog also nicht nur den Vater, sondern auch dessen Sohn Friedrich II. . Als der Konflikt zwischen dem strengen König und dem künstlerisch und literarisch interesssierten Kronprinz sich anbahnte, bewahrte der Feldmarschall – wie auch seine von Friedrich und seiner Schwester Wilhelmine wie eine Mutter verehrte Frau – das Vertrauen beider Parteien und verhinderte durch ehrliches und geschicktes Vermitteln den Bruch, der dann allerdings ein Jahr nach seinem Ausscheiden 1729 doch erfolgte und ihn tief erschütterte.

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Selbst ein so scharfer Kritiker des Berliner Hofes wie Graf Lehndorff nennt Albrecht Konrad Graf Finck von Finckenstein den „ehrenwertesten Mann“, den „unser Königreich ehedem besessen hat“. 

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Seine Frau Susanna Magdalene gebar ihm neun Kinder, (von denen drei1800 früh verstarben). und überlebte ihren Mann um 17 Jahre. Als Witwe diente sie der Witwe des Königs, Kurfürstin Sophie Dorothea, als Oberhofmarschallin. Von den Kindern des Königs, Kronprinz Friedrich und Prinzessin Wilhelmine, die mit ihren Spielgefährten, den kleinen Finckensteins, durchs Schloß tobten, wurde sie geliebt wie eine Mutter. 

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Friedrich II. verehrte sie bis zu ihrem Tode 1752. Mit all ihren Anliegen durfte sie in der Gewißheit, daß sie genehmigt würden, zum Könige kommen, denn, so schrieb er ihr in seinem Kondolenzbrief nach dem Tod Albrecht Konrads: “ …er würde gerne alle Gelegenheiten wahrnehmen, um ihr gefällig zu sein, und nie würde sie es erleben, dass er ihr eine Bitte abschläge“ . 

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​​​Der Minister, Karl Wilhelm, 1714 - 1800

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Ihren Sohn Karl Wilhelm, seinen zwei Jahre jüngeren Jugendfreund und Vertrauten, ernannte Friedrich II. 1749 zum Minister. Er war der einzige der Söhne, der seinem Vater nicht in die militärische Laufbahn folgte, sondern in diplomatische Dienste trat. 

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Ganze fünfzig Jahre lang diente der Minister dem preußischen Staat, auch noch unter Friedrichs Nachfolgern Friedrich Wilhelm II. und III Karl Wilhelm war am königlichen Hof in Berlin aufgewachsen, hatte in Genf studiert und lebte später im Finckenstein Palais  in der Berliner Wilhelmstraße. Er war zuständig für die gesamte Außenpolitik Preußens, lebte unter anderem zwei Jahre in Stockholm. reiste nach Kopenhagen und als preußischer Gesandter  nach London, und auch immer wieder zu Verhandlungen nach St. Petersburg. Der Minister hatte Anteil am siebenjährigen Krieg und der Erwerbung Westpreußens, am bayerischen Erbfolgekrieg und an der Begründung des Fürstenbundes. Wohl nur mit ihm allein besprach der König seine Pläne  Ansichten, Sorgen und Gefühle und teilte seine innersten Gedanken mit ihm. 1757 übergab er ihm  ein Dokument, das geheime Instruktionen im Fall seiner Niederlage, einer Gefangenschaft und seines Todes enthielt, und das den Minister bevollmächtigte, diese umzusetzen.  

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Nach der Niederlage Friedrichs gegen Rußland und Österreich in Kunersdorf bewährte sich Karl Wilhelm bei der der Flucht der königlichen Familie aus Berlin nach Magdeburg. Immer wieder tröstete und ermunterte er den König.. Und schließlich gelang dem Minister die Friedensverhandlung zwischen Preußen und Rußland. Dafür verlieh ihm der König den hohen Orden vom Schwarzen Adler.

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Der Minister repräsentierte das klassische, nun vergehende Preußen. Er war stets elegant gekleidet und trug nie Stiefel, sondern nur Lackschuhe. Karl Wilhelm war fromm, fleißig konservativ, verschwiegen, und klug. In seiner Jugend galt er als ausgezeichneter Tänzer und hatte damals eine entfernte ostpreußische Cousine geheiratet, Sophie Henriette Susanna Gräfin Finck von Finckenstein, die ihm sechs Kinder schenkte, von denen fünf überlebten. Sie brachte das bei Crossen gelegene Gut Drehnow in die Familie. Später erwarb der Minister dazu das Rittergut Madlitz . 

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Aber der Minister war nicht nur ein glänzender Diplomat, er war auch war ein liebevoller und lustiger Vater und Großvater: Die Kinderfrau seiner Enkel nannte ihn den „besten aller Männer“.

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Der Präsident, Friedrich Ludwig Karl, 1745 -1616

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Er war der dritte Sohn des Ministers. Zunächst hatte Karl in Halle Jura studiert, wurde dann zum Kammergerichtsrat und war zwei Jahre darauf zum Regierungspräsident der Neumark ernannt worden. In den Turbulenzen des Müller- Arnold-Prozesses stellte Karl sich auf die Seite seiner Richter und gegen den König, so daß Friedrich II. ihn 1797 aus seinem Amt in Küstrin entließ.

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Seine frühzeitige Pensionierung war für den jungen Präsidenten so etwas wie ein Geschenk des Schicksals. Er liebte nämlich nicht seinen Beruf, sondern das Landleben, die Literatur, das klassische Altertum, die Kunst, die Musik - und seine junge Frau Caroline Wilhelmine Albertine geb. von Schönburg-Glauchau, mit der er eine glückliche Ehe führte. Er dichtete, komponierte, übersetzte aus dem Atlagriechichen; sie sang und  sie hatte eine wunderschöne Stimme. Dreizehn Kinder wurden in dieser Ehe geboren, von denen drei die ersten Jahre nicht überlebten,  sie kamen alle noch in der Wilhelmstraße in Berlin auf die Welt (bis auf die Tochter Barmine, die in der Kutsche geboren wurde) .

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Aber dann zog die ganze Familie aufs Land, nach Madlitz, wo der Präsident lebte und wo er sofort einen Park, seinen Garten anlegte. Dort wurde philosophiert, gefeiert gedichtet und musiziert. Die Geschwister, sechs Mädchen und vier Söhne, sangen im Chor, der Präsident dirigierte. Seine Töchter waren berühmt für ihren Gesang. Freunde und Künstler kamen in Madlitz und im benachbarten Ziebingen zu Besuch und manche blieben. Zu den Besuchern gehörten Schlegel, die Arnims und der Architekt Hans Christian Genelli; wer lange blieb war  Ludwig Tick, er verfaßte dort unter anderem den „Gestiefelten Kater“. Die Zeit der Romantik war angebrochen und in Madlitz und Ziebingen waren Musenhöfe entstanden.

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Politisch war der Präsident ein Konservativer, den schon die schwachen Versuche des Staats, die Provinzen zu vereinheitlichen, die Privilegien des Adels zu mindern und die Abhängigkeit der Bauern zu lockern, mißtrauisch machte, weil er die Stabilität des Ganzen gefährdet sah. Er widmete sich lieber seinem Garten und seinen Kindern. Von seinen vier Söhnen hatte der älteste, Karl, eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit Rahel Levine, heiratete sie aber dann doch nicht, so daß sie später Karl Varnhagen von Enses Frau wurde. Karl Graf Finck von Finckenstein schlug eine diplomatische Laufbahn ein und wurde preußischer Gesandter in Wien, bevor er in Madlitz an Typhus starb. 

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Das Herz des Präsidenten ruht in seinem Garten, auf einer ´Herzberg´genannten kleinen Anhöhe, umgeben von dreizehn großen Steinen für seine dreizehn Kinder.

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Das Gedicht, das Friedrich Ludwig Karl zu seinem Garten verfaßte, schließt mit den Zeilen: 

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„Solch ein Garten du bist, o Schauplatz ländlicher Fülle,

Sitz holder Anmuth…Unfruchtbare Erd´ ehedem  und öde, 

Nunmehro nährende Schöne,

Meiner Jugend Werk, nun Wonne des Alters.“

2.2 Karl-W. F. - Tischbein - Alte Nationalgalerie Berlin.jpg

 

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